… in diesem Jahrhundert ist es nicht - wie zu den Zeiten Georg Orwells - die englische Kolonialmacht, die zerfällt, sondern jene Macht des Militätregimes im heutigen Myanmar.
Doch auch diese Macht zerfällt nur langsam und so sind die Militärausgaben immer noch doppelt so hoch, wie die Ausgaben für Bildung und Gesundheit und im „gewählten“ Parlament stellt das Militär einen Mindestanteil von 25 % aller „Abgeordneten“ - und hat somit immer noch die Macht grundsätzliche Veränderungen zu blockieren, da diese jeweils mehr als 75 % aller Stimmen benötigen.
Doch die komplette Isolierung des Landes ist seit ca. 2 Jahrzehnten aufgehoben. Jährlich strömt eine wachsende Zahl Touristen nach Myanmar, Coca Cola gibt es bereits an
jeder Straßenecke -Starbucks und McDonalds zwar noch nicht, diese warten aber sicherlich ebenfalls begierig auf den Startschuss zur Ausweitung ihrer Marktdominanz.
Was diese Mönche wohl suchen mögen ... ?
Viel wussten wir noch nicht von Myanmar, als wir am Flughafen von Yangon landeten. Getreu unserem Reisemotto „ … immer schön spontan sein & bloß nix voraus planen … “ war die Zeit uns zu belesen relativ kurz und durch die anhaltende Internet-Abstinenz war das Sammeln von Informationen ohnehin sehr erschwert. Beschwingt von der Vorfreude auf ein Land, welches man nach der Meinung vieler Reisenden unbedingt „noch so schnell wie möglich besuchen sollte“ (= bevor der Tourismus nicht mehr reguliert wird) landeten wir schließlich voller Neugier am frühen Morgen in der mit 4,5 Mio. Einwohner größten Stadt des Landes.
Dass unser Guesthouse uns vom Flughafen abholen wird, wussten wir, dass es in Myanmar allerdings auch in den preiswertesten Unterkünften üblich zu sein scheint, dass man seinen Rucksack getragen bekommt, verursachte allerdings erst einmal ein etwas mulmiges Gefühl. Dieses hielt aber zum Glück nicht lange an, denn unsere beiden jungen „Chauffeure“ waren vermutlich gerade höchstens 18 Jahre alt, sangen während der über einstündigen Autofahrt „Hip-Hop Songs“ mit und gaben uns mit ihrer natürlichen Freundlichkeit und Offenheit einen Vorgeschmack auf das, was in den kommenden zwei Tagen unsere ersten Eindrücke prägen sollte.
Auf ganz besondere Art fühlten wir uns in Yangon direkt zu Hause - die Männer (auch die meisten Kinder und
Jugendlichen!) tragen Longyis und die Frauen
haben Thanaka aufgetragen und tragen
ebenfalls fast ausschließlich ihre traditionelle Kleidung - bunte Wickelröcke und Blusen. Viele der dort lebenden Menschen sind indischer Abstammung, die Straßen sind voller Leben, Tee - und
Essensstände findet man an jeder Ecke und für einen „Gottesdienst“ wird auch schon mal ein paar hundert Meter Straße mit Bastteppichen ausgelegt, damit jeder der möchte an dem Ereignis teilhaben
kann. Ein Lächeln genügt und schon sind wir im Gespräch mit den Einheimischen ...
Wir können gar nicht zählen, wie oft wir in diesen zwei Tagen eingeladen wurden. Mehrfach probierten wir „Betel“ - kleine, aus Blättern geformte Päckchen mit Betelnuß, Tabak und Gewürzen, die von vielen Einheimischen gekaut werden (und irgendwann schööööne rote Zähne machen) - und mussten (durften!) diese nicht ein einziges Mal bezahlen, wir wurden zum „Straßen-Gottesdienst“ eingeladen, bekamen dort wie alle anderen kostenlos etwas zu essen und zu trinken, konnten umsonst Bus fahren („Doofen-Bonus“ ;-)) und bekamen im Rahmen der Festlichkeiten für General Aung San (der Vater von Aung San Suu Kyi) das beste Biryani seit unserer Indienreise vor 2 Jahren. Den Hinweis, wir müßten mit den Händen essen, beantworteten wir grinsend mit einem wissenden Kopfnicken und bildeten uns ein, sofort mit unserer einwandfreien Fingertechnik überzeugt zu haben. Einzig und allein aus Höflichkeit haben wir schweren Herzens eine uns angebotene zweite und dritte Portion abgelehnt …
Die politische Situation in Myanmar ist höchst facettenreich und schwer durchschaubar. Für Interessierte lohnt sich jedoch der Versuch etwas tiefer in die Geschichte dieses Landes einzutauchen in jedem Fall. Eine nicht regierungshörige Berichterstattung zu aktuellen Ereignissen soll es u.a. hier geben: irrawaddy.org
Schweren Herzens nahmen wir Abschied vom quirligen Leben Yangons und fuhren mit dem Nachtbus nach Bagan - einer der Touristen-Hot-Spots, aber auch definitiv zwingend sehenswerten Orte in Myanmar. Das gesamte Areal rund um Bagan ist übersäht mit Pagoden, Stupas und Tempeln und der Blick auf diese mystische Landschaft ist schlicht umwerfend.
Trotz der vielen Touristen wirkt Bagan noch sehr entspannt und so radeln wir den Tag über mit unseren Fahrrädern durch das nicht enden wollende Tempelmeer und erkunden in ebenso höchst engmaschigen Abständen die dortigen Tee- und Kaffeebuden zur Stärkung.
Von Bagan aus ging es mit dem Bus weiter nach Mandalay. Dort befindet sich die 1,2 km lange und bereits über 150 Jahre alte U Bein-Brücke, die älteste und längste Teakholzbrücke der Welt.
Viel beeindruckender als diese alte Teakholzbrücke war jedoch ein unerwartetes Erlebnis auf unserem Weg dorthin. Da wir möglichst unabhängig sein wollten, hatten wir uns einen Roller gemietet und uns dank unserer Unfähigkeit Straßenschilder zu entziffern, natürlich ein wenig verfahren.
So kam es, dass wir uns der Brücke nicht über asphaltierte Straßen, sondern staubige Schotterpisten näherten und plötzlich befanden wir uns in einer Gasse, in der aus jedem Haus das monotone Rattern von Webmaschinen dröhnte. In jedem Haus standen zum Teil mehrere dieser Maschinen und produzierten unablässig die farbenfrohen Stoffbahnen, die auf den Märkten zu tausenden verkauft werden. Nachdem uns eine Familie eingeladen hatte, ihre Arbeitsstätte aus der Nähe zu betrachten, fuhren wir weiter.
Nach wenigen Metern standen wir in einem ähnlichen Areal - allerdings hingen hier, wohin man auch schaute - frisch eingefärbte Webgarne zum Trocknen in der Sonne. Von pink, orange, blau über schwarz und grün waren fast alle Farben vorhanden und die Farbspuren an den Händen der dort tätigen Menschen gaben einen weiteren deutlichen Hinweis auf die Arbeitsbedingungen.
Nach einer weiteren Weile auf holprigen Schotterpisten erreichten wir dann schließlich doch die Brücke und nachdem wir uns dort unsere tägliche Dosis Sonnenuntergangs-Romantik abgeholt hatten, fuhren wir - diesmal ohne größere Umwege - zu unserer Unterkunft zurück.
Am nächsten Tag standen direkt zwei Abenteuer auf unserer To-Do-Liste. Erstens wollten wir ein Paket nach
Deutschland schicken und zweitens wollten wir versuchen, die sich in der Nähe befindenden Kletterfelsen zu finden ...
Wir hatten einige Dinge aussortiert, die wir entweder neu gekauft hatten oder einfach nicht mehr brauchen und die wir zurück schicken wollten, um unsere Rucksäcke wieder etwas leichter zu machen. Wieder einmal stellten wir uns das etwas einfacher vor, als es ist. Wir haben die Sachen zwar unverpackt mit zur Post genommen (so schlau sind wir ja mittlerweile!) mussten allerdings leider ein paar Dinge - aus den verschiedensten Gründen - wieder mitnehmen, die wir hier jetzt einfach mal aufzählen: Eine Musik-CD - diese kann nur von Yangon aus verschickt werden (?!), für einen USB-Stick mit Fotos galt das selbe, Reiseführer und Bücher - diese zählen als Dokumente und müssen separat versendet werden, leere Batterien - sind zu gefährlich, und ein chinesischer Glücksbringer mit einer Münze - die Münze ist aus Metall und Metall darf prinzipiell nicht mit ins Packet!
Mal schauen, vielleicht verschicken wir ab jetzt - allein weil es so viel Spaß macht -
aus jedem Land ein
Paket.
Die Möglichkeiten zum Sportklettern in Myanmar sind noch sehr sehr übersichtlich, da wir aber eh alles dabei haben, wollten wir uns die Gelegenheit natürlich trotzdem nicht nehmen lassen. Am Stadtrand von Mandalay hat der TCCM (Technical Climbing Club of Myanmar) begonnen Routen einzurichten und so existieren zur Zeit ca. zwei Dutzend Routen an verschiedenen Felswänden in unmittelbarer Nähe zu Pagoden und einer Felshöhle.
Gerne wären wir mit dem TCCM zusammen dorthin gefahren, was aber leider zeitlich nicht geklappt hat. So machten wir uns wieder einmal mit dem Motorroller auf den Weg und ächzten anschließend mit unseren Rucksäcken eine endlos erscheinende Treppe den Berg hinauf, um dann festzustellen, dass wir mit etwas mehr Ortskundigkeit auch mit dem Roller bis zu unserem Ziel hätten fahren können.
Egal! - glücklich darüber überhaupt die Kletterfelsen gefunden zu haben, ließen wir unsere Rucksäcke fallen und wir hatten das Seil noch nicht ausgepackt, da hielten schon die ersten Einheimischen mit quietschenden Reifen auf der Schotterpiste vor dem Felsen, um uns beim Klettern zu zuschauen. Unter den erwartungsvollen Blicken unserer Zuschauer versuchten wir die Schwierigkeitsgrade der Routen einzuschätzen - Angaben darüber, oder gar ein richtiges Kletter-Topo hatten wir nicht, und so waren wir darauf angewiesen uns die „richtigen“ Routen auszusuchen und im Zweifelsfall irgendwie oben an zu kommen.
... schnell noch ein
Photo-Shooting und schon kann es los gehen!
Wir kletterten zwei wirklich schöne Routen, bevor die Sonne begann erbarmungslos die Wand in ein Solarium zu verwandeln und nutzten die Zeit danach, um uns mit einigen Jugendlichen zu unterhalten, die sich offensichtlich sehr für unser Tun interessierten. Die Befürchtung, dass das Klettern dort aufgrund der Nähe zu den Tempeln vielleicht nicht nur Begeisterung hervorruft, war allerdings absolut unbegründet - unzählige Einheimische, Arbeiter und Mönche fuhren an uns vorbei und lachten uns an oder hielten an, um Fotos von uns zu machen.
Nicht alle Orte Myanmars sind für Ausländer ohne weiteres zugänglich, unter anderem da es in großen Teilen gerade des Nordens und Nord-Ostens immer noch bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und Guerillagruppen der dort lebenden Minoritäten gibt. Einige Gebiete kann man zwar mit einer extra zu beantragenden Genehmigung bereisen, ist aber mit hohen Kosten und mit angeblich bis zu vier Wochen Wartezeit verbunden. Erschwerend kommt hinzu, dass (in ganz Myanmar) nur Unterkünfte mit einer speziellen Genehmigung Zimmer an Ausländer vermieten dürfen.
Da wir weder Lust hatten hunderte von Dollar an irgendeinen Reiseanbieter zu zahlen, noch wochenlang auf eine Genehmigung warten wollten (und konnten), schmiedeten wir daher den Plan nach Myitkyina (die nördlichste gelegene frei zugängliche Stadt) zu fahren und von dort aus mit dem Motorroller so weit in der Umgebung herum zu cruisen, wie das Militär uns läßt und innerhalb eines Tages zu schaffen ist.
Der Konflikt zwischen der KIA (Kachin Independent Army) und dem Militär Myanmars hat in den letzten Wochen allerdings extrem zugenommen. Nach Aussage von Einheimischen hat es bei Kämpfen Dutzende
Tote auf beiden Seiten gegeben und eine Gruppe deutschsprachiger Journalisten, die zeitgleich mit uns in Myitkyina angekommen sind erzählte uns, dass deshalb sogar in einigen Gebieten des
Kachin-Staates
gerade das Kriegsrecht ausgerufen wurde. Da zusätzlich nicht wenige Teile der gesperrten Gebiete vermint seien und das bloße befahren von größeren Straßen uns dem Land (und den
Menschen) auch nicht näher bringen würden, sind wir von diesem Plan jedoch wieder abgerückt und entschieden uns stattdessen von Myitkyina aus zum, ebenfalls im Kachin-Staat gelegenen Indawgyi Lake, zu fahren.
Uns wurde schnell klar, dass dieses die beste Entscheidung war, die wir hätten fällen können, denn was wir auf unserem Weg zum Indawgyi Lake an Einblicke in das tägliche Leben bekamen, hätten wir wohl in einer ganzen Woche Motorroller fahren durch die Pampa nicht bekommen.
Für die erste Etappe der Reise - die Zugfahrt nach Hopin - gab es sogar bei den billigsten Tickets der „Ordinary Class“ Platzreservierungen, und so teilten wir unsere „Vierer-Ecke“ unter anderem mit einem Mönch, der uns schon bevor der Zug überhaupt losgefahren ist, dadurch in Verlegenheit brachte, dass er - immer wenn er sich etwas zu essen kaufte - auch für uns etwas mitkaufte und uns dann schenkte.
So waren wir nach kürzester Zeit mehr als reichlich mit Proviant versorgt und starteten mit der schaukligsten
Zugfahrt, die wir je erlebt haben. Der Zug schwankte und ruckelte in einer Tour über die Gleise und während wir versuchten bei dem ganzen Gehüpfe nicht allzu unsanft wieder auf unseren Holzbänken
zu landen, kamen fast ununterbrochen Menschen durch den Zug, die Essen verkauften, oder sich mit einem krächzenden Plastikmegaphon bewaffnet im Gang postierten und Werbung für ein bestimmtes
Produkt machten. Wir kamen uns vor wie auf einer burmesichen Kaffeefahrt - und so lehnten wir uns zurück (soweit das Geruckel es zuließ) schlürften einen (wie hier üblich uuuuuuultrasüssen)
Kaffee und beobachteten das Schauspiel.
Ein wenig erstaunt waren wir, als wir mal wieder schockiert die Unmengen Plastikmüll betrachteten, die rechts und links der Gleise in der Natur lagen - und der Mönch, den wir bei dieser Gelegenheit beim Essen „beobachteten“, seinen Styropor-Essens-Behälter ebenfalls wie selbstverständlich aus dem Fenster warf.
Tja, es scheint als ließe sich die Vorbildfunktion da noch ein wenig optimieren ...
Kurz darauf lernten wir mal wieder etwas aus der Kategorie „Not macht erfinderisch“ - und bestaunten ein stromloses mobiles Laminiergerät. Das Gerät bestand aus einer Schuhkarton-großen Kiste mit Metalldeckel in deren Inneren sich eine Kerze befand. Zum Laminieren wurde die Kerze angezündet, somit der Deckel erhitzt und das Dokument mit der Laminierfolie auf den Deckel gelegt. Jetzt wurde solange mit einem Tuch über die Folie gerieben, bis die beiden Folienhälften sich durch die Hitze und den Druck verklebt hatten - fertig!
Für´s erste gut durchgerüttelt fuhren wir schließlich in unseren Zielbahnhof in Hopin ein. Ziemlich schnell wunderten wir uns dort, das einige der ansonsten doch eher entspannten Burmesen auf den Zug aufsprangen und noch im Ausrollen begannen ihre Gepäckstücke von außen durch die Fenster in die Abteile zu werfen. An den Wagontüren bot sich uns ein ähnliches Bild: Gleichzeitig versuchten sich ebenso viele Menschen durch die enge Türöffnung raus wie rein zu quetschen - und während wir uns noch so fragten, was diese ganze Hektik denn soll, spürten wir auch schon die Antwort.
Der Zug begann nämlich bereits (ungeachtet der noch bei weitem nicht abgeschlossenen Ein - und Aussteigevorgänge) sich wieder in Bewegung zu setzten. Kurz auch mal hektisch werdend begannen wir nun ebenfalls uns durch die Türe zu drängeln und sprangen gerade noch rechtzeitig mit unseren vier Rucksäcken aus dem (wieder) rollenden Zug.
D.I.Y-Tipp des Tages!
Unser "Taxi" zum Indawgyi Lake - wir kamen als letzte "Gepäckstücke" noch oben drauf ...
Den zweiten Teil unseres Weges legten wir - sozusagen, als oberste Gepäckstücke - auf einem LKW zurück. Unter uns waren Unmengen an Reissäcken, Gemüse, Alltagsgegenstände und natürlich unsere Rucksäcke gestapelt und unser mehr als voll beladenes Gefährt kämpfte sich in fast 4 Stunden über die 28 Meilen einer gerade im Bau befindlichen „Straße“. Immer wieder mussten wir dabei mitten auf der Fahrbahn warten, bis der nächste Straßenabschnitt (von Hand!) geteert war und die weiblichen Baustellenmitarbeiter anschließend zum trocknen Kies und Sand auf den heißen Teer geschüttet hatten.
(Wieder einmal) kräftig über mehr Schlaglöcher als ebene Fahrbahn schwankend und teilweise durch bis zu 1 Meter tiefe Wasserlöcher fahrend, vertrauten wir den Fahrkünsten unseres Fahrers und wurden am späten Nachmittag wohlbehalten an einem kleinen Guesthouse direkt am See abgeladen.
Die (bisher) mit Abstand abenteuerlichste Anreise unserer Asienreise (und das soll was heißen) hatte sich aber mehr als gelohnt. Ringsum den See gibt es lediglich in dem Dörfchen Lonton eine Übernachtungsmöglichkeit für Ausländer.
Ein freistehendes Haus direkt am See, mit Blick auf eine scheinbar über dem Wasser schwebende Pagode. Die Lage ist traumhaft, morgens kann man von der Terrasse aus den Sonnenaufgang bestaunen und Fischer dabei beobachten wie sie mit ihren kleinen Booten in den Morgennebel rudern.
Die Ausstattung unserer Unterkunft war ähnlich romantisch: Ein paar Glühbirnen leuchteten zwar im Dunkeln, konnten jedoch nur dadurch ausgeschaltet werden, indem man die Sicherungsklemme an der Stromleitung abknipst, Steckdosen funktionierten generell nicht und unsere „Dusche“ lag am Ende des Bootsteges, bestand aus mehreren Wannen und Schüttgefäßen und wurde über eine Pumpe per Hand mit dem Wasser des Sees versorgt.
Das kleine Abenteuer aus der aufwendigen Anreise hierher, der fast schon verwunschen wirkenden Unterkunft und des abgeschiedenen Dorflebens, war auf jeden Fall eine tolle Gesamterfahrung für uns.
Vom See aus ging es wiederum über Hopin nach Katha, von wo aus wir mit dem „Speed-Boat“ in 16 Stunden auf dem Irrawaddy bis nach Mandalay zurück schipperten.
P.S: Das „Speed-Boat“ besteht übrigens aus einem altertümlichen Frachtschiff mit eng aneinander gereihten Holzbänken - es gibt auch ein „Slow-Boat“ (wie auch immer das dann aussieht), dieses braucht aber wohl zwischen 40 Std. und 4 Tagen für die gleiche Strecke …
Unser "Speed-Boat"
nach Katha.
Und so endet unser erster kleiner Ausflug nach Myanmar schlussendlich schneller als uns lieb ist. Die vielfältigen ethnischen Einflüsse, aber auch die Konflikte zwischen einigen dieser Gruppen, sowie die Vergangenheit der Kolonial - und Militärherrschaft werden bei uns wohl noch ebenso lange nachwirken, wie die unfassbare Gastfreundlichkeit und trotz extremer Armut umwerfenden Fröhlichkeit der Menschen. Ähnlich wie (z.B.) in China, ist auch in Myanmar die Mystik und Ausstrahlungskraft vergangener Tage noch deutlich spürbar - und wer bereit ist, auch manchmal etwas mühsame Wege zu beschreiten, kann hier mit Sicherheit noch viele bereichernde ReiseERFAHRUNGEN sammeln …
Ach ja! ...
Ihr solltet euch unbedingt dieses burmesische Musik-Video ansehen!