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Yavaş!

Nach 2 ½ Monaten „harter Arbeit“ im Jo.Si.To.-Camp war es nun doch wieder für uns an der Zeit weiter zu ziehen. Die allgemeine Verunsicherung aufgrund der Anschläge und Terrordrohungen durch (u.a.) den IS ist auch am Jo.Si.To. nicht spurlos vorbei gegangen (genauer gesagt wurden ca. 20 % der Buchungen wieder storniert!), und so blieb der Restaurantbetrieb - nach einigen turbulenten Wochen während der Herbstferienzeit - bis zu unserer Abreise verhältnismäßig ruhig und übersichtlich …


 

 

Blick auf den Sektor Trebenna, in dem wir

ca. 90% unserer Klettertage verbrachten.

 


Wir hatten viele schöne Tage und Abende, haben geklettert bis keine Fingerhaut mehr da war, dabei in der Sonne geschwitzt, beim Sichern im Schatten gefroren, haben jede Menge neuer toller Leute kennengelernt und Freundschaften geschlossen, mit bereits bekannten Menschen eine herrliche Zeit verbracht, in Antalya im Kreise unseres Pizza-Kochs und seiner syrischen Mitbewohnern versucht ein wenig mehr über die Situation in Syrien zu lernen (und zu „verstehen“), zusammen mit unseren türkischen Kollegen „german-Kaffeekränzchen“ mit selbstgebackenem Kuchen gehalten, gelernt türkischen Mokka zu kochen, haben Tonnen an unbeschreiblich süßen türkischen Köstlichkeiten vernascht, haben versucht ein paar Worte Türkisch zu lernen und  möglichst viele Rezepte der einheimischen Köstlichkeiten zu ergattern und natürlich - so oft wie möglich - die wärmende Wintersonne genossen.




Nach unserer Zeit im Camp wollten wir die letzten 10 Tage unbedingt noch nutzen, um andere Orte zu sehen und so haben wir - spontan und flexibel wie wir nun einmal sind ;-) - schon bald unsere (noch zuhause geschmiedeten) Kalymnos-Pläne über den Haufen geworfen, in der Folgezeit Olympos und Kappadokien links liegen gelassen und sind schließlich mit dem Bus direkt nach Datca gereist.

 

Angelockt von der Landschaft einer wunderschönen Halbinsel (zu dieser Jahreszeit ohne einen einzigen Touristen!) und einem neu erschlossenen Klettergebiet in der Nähe der kleinen, (von den kalten Nächten im Zelt einmal abgesehenen) gemütlichen Unterkunft des Erschließers Olivier.



Datca hat das Glück relativ weit von einem Flughafen entfernt zu liegen und die nur über zum Teil über holprige Pisten erreichbaren Dörfer im Hinterland erwecken den Eindruck, als sei dort - unberührt von den rasanten Entwicklungen der größeren Städte - die Zeit stehen geblieben. Zusammengenommen bedeutet dieses vor allem (entgegen der luxuriös schnellen Anbindung des Jo.Si.To. Camps) eine deutlich längere Anreise mit mehreren Bussen und / oder einem Mietwagen.


 

 

Gasse in Eski Datca

(der Altstadt Datcas).

 


Dieses hat Datca und vor allem seine Umgebung bis jetzt vor einer größeren Touristenflut bewahrt. Es verzehnfacht sich zwar im Juli und August dort die Menschenanzahl, diese knubbeln sich jedoch fast ausschließlich in der Stadt und an zwei bekannten Badestränden. Die unzähligen kleinen Buchten und endlosen „Wanderwege“ bleiben allerdings weiterhin menschenleer und laden zum romantischen Picknick beim Sonnenuntergang ein. 

 

Die gesamte Halbinsel steht voller Olivenbäume, Salbei, Thymian - und Rosmarinsträuchern und auf dem lokalen Markt bedarf es einer riesigen Portion Disziplin nicht einfach das gesamte Angebot an frischem Obst, Gemüse, Nüssen und Trockenfrüchten aufzukaufen …



Pünktlich zu Saskias Geburtstag organisierte Olivier (ohne davon zu wissen) einen Grillabend und so gab es für uns doch noch die unerwartete Gelegenheit mit einem Festmahl und regional erzeugtem  Rotwein in den Geburtstag hinein zu feiern.



Leider gingen die Tage viel zu schnell vorbei, und so haben wir unsere Orte-wo-wir-unbedingt-nochmal-hinmüssen-Liste mal wieder erweitern müssen. Doch jetzt werden wir erst einmal unser neues mobiles Eigenheim renovieren, vielleicht ein paar Möbel umstellen, ein paar Bilder und Gardinen aufhängen - und dann in heimeliger Wohlfühlatmosphäre in Spanien überwintern!



Wir wünschen euch angenehme & vor allem entspannte Festtage und melden uns, wenn es etwas Neues gibt.